TV Ehingen – TV Herbolzheim 31:32 (17:15)

Landesliga Süd Männer

Mangelnde Cleverness besiegelt Niederlage

(js) Hängende Köpfe auf Seiten der gastgebenden Ehinger und Feierstimmung bei den Gästen aus Herbolzheim nach dem Schlusspfiff einer hart, aber fair geführten Spitzenpartie in der Eugen-Schädler-Halle. Der TV Ehingen hatte auch das zweite absolute Spitzenspiel gegen einen unmittelbaren Konkurrenten in eigener Halle verloren und büßt damit wohl auch sämtliche Aufstiegschancen ein. Dabei hatte für die Gastgeber alles gut begonnen.

Von Beginn an führte das Team von Florian Maier, immer wieder unterbrochen durch den Ausgleich der Breisgauer bis zur 15. Minute, als Ehingens Top-Torschütze der Begegnung, Flaviu Gaie (6 Treffer), das 10:8 erzielen konnte. Es folgte zwar wieder der Ausgleich durch Herbolzheim, aber bis zum Ende der ersten Halbzeit gelang es den Gastgebern wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuspielen. Die Begegnung hielt was sie versprochen hatte, wenn ein  Tabellenzweiter auf den Tabellendritten trifft. Herbolzheim konnte mit Erik Zieler, dem 12 Treffer gelangen und Florian Droxler, der seine Mannen immer wieder nach vorne peitsche, zwar nicht in Führung gehen, zeigte aber einen schnellen Handball, mit dem die Ehinger Abwehr immer wieder vor größten Herausforderungen stand. Marcel Kiyici im Ehinger Gehäuse sorgte allerdings dafür, dass Herbolzheim einigermaßen in Schach gehalten werden konnte. Im Angriff zeigten die Ehinger wieder ihre gewohnte Treffsicherheit und mit ein paar Ausnahmen waren die letzten Partien mit mangelnder Chancenverwertung vergessen gemacht worden.
Nach dem Seitenwechsel kamen allerdings die Gäste besser zurück aufs Parkett. Schnell war der Ausgleich zum 17:17 gelungen, aber wie schon in der ersten Spielhälfte gelang es Ehingen, die Herbolzheimer nicht in Führung gehen zu lassen. Allerdings nur bis zur 36. Minute. Florian Troxler erzielte das 18:19 und somit auch die erste Führung der Gäste im Spiel. Ehingen konnte sich aber im Anschluss die Führung zurückerobern und das gleiche Spiel fing wieder von Vorne an. Doch dieses Mal bekamen die Maier-Schützlinge die Oberhand und nach dem 30:26 in der 54. Spielminute sah alles nach einem Sieg der Gastgeber aus. Waren es nun die Nerven, oder der unbändige Siegeswille der Gäste, die diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machten? Auf jeden Fall war es die mangelnde Cleverness der Ehinger, die mit schnellen und unkontrollierten Abschlüssen patzten. Herbolzheim sagte Danke und verkürzte auf 30:28 (56. Min). Dazu kam eine Zeitstrafe gegen Bastian Dannenmayer, ein verwandelter Siebenmeter für Herbolzheim und ein  weiterer Treffer durch Herbolzheim. Der Vorsprung war also verspielt und alles war wieder offen (30:30, 58. Min.). Die letzten drei Spielminuten waren an Dramatik kaum zu überbieten. 30:31 durch Marius Schmieder und der Ausgleich zum 31:31 durch Matthias Güntert, der schlitzohrig Torhüter Frank Klomfaß den Ball abluchste und ins leere Tor warf. Der Konter der Herbolzheimer wurde abgefangen und anstelle das Unentschieden zu sichern und die letzten zwanzig Sekunden herunterzuspielen, wurde der Ball für einen Tempogegenstoß nach vorne geworfen, wo er prompt in die Hände der Ringsheimer gelang. Marius Schmieder setzte zum Spurt an und Mirko Ilgenstein versuchte ihn zu stören, allerdings zu ungestüm und beide Spieler stießen zusammen. Die Folge war klar: Disqualifikation für Ilgenstein und Siebenmeter für Herbolzheim. Die Uhr zeigte noch fünf Sekunden Spielzeit an. Florian Troxler, der sichere Schütze trat an und während der Täuschung  bewegte sich sein Standfuß nach vorne. Der Pfiff des Schiedsrichter folgte vor der Ausführung und auch die Hallensirene besiegelte das Ende der Partie. Diskussionen folgten und die Schiedsrichter ließen den Strafwurf neu ausführen. Das Ende war der 31:32 Siegtreffer und die Revanche der Herbolzheimer für die Heimniederlage, als Ehingen in letzter Sekunde den sicher geglaubten Sieg aus der Breisgauhalle entführte. „Leider haben individuelle Fehler dazu geführt, dass wir den Sieg aus der Hand gegeben haben“, so Florian Maier nach Spielende. „Aber meine Mannschaft hat ein tolles Spiel gezeigt und Moral bewiesen. Wir hatten Herbolzheim am Rande einer Niederlage“. Somit gilt es nun für den TV Ehingen, die beiden verlorenen Partien abzuschütteln und zu versuchen und bis zum Ende der Runde den dritten Tabellenrang zu verteidigen.

Für den TV Ehingen spielten: Sascha Merk, Marcel Kiyici (Tor), Michael Merk (3), Bastian Dannenmayer (2/2), Matthias Schädler (4), Lukasz Stodtko (4), Flaviu Gaie (6), Manuel Hohlwegler, Raphael Renz, Jonas Schmidt (2), Sandor Jäger, Doru Hosu (2), Matthias Güntert (3), Mirko Ilgenstein (5).

Für den TV Herbolzheim  spielten: Nils Kunzer, Frank Klomfaß (Tor), Eric Ziehler (12), Yannick Guth, Patrick Hoch (3), Frank Reymann, Florian Troxler (8/5), Dominik Minder, Dominik Klausmann, Timo Hoch, Benjamin Gremmelspacher, Marius Schmieder (4), Sascha Ehrler (5).

Verwarnungen: Michael Merk, Lukasz Stodtko, Mirko Ilgenstein (TV Ehingen), Frank Reymann, Florian Droxler, Marius Schmieder, Mario Reif (TV Herbolzheim ).

Zeitstrafen: Bastian Dannenmayer (2), Matthias Schädler, Raphael Renz (TV Ehingen), Patrick Hoch, Mario Reif (TV Herbolzheim ).

Disqualifikation: Mirko Ilgenstein (TV Ehingen)

SR: Roland Brodbeck, Achim Dumkow

Spielfilm: 1:0, 1:1, 8:8, 10:8, 10:10, 11:11, 13:11, 13:13, 16:13, 16:15, 17:15 (HZ).
17:17, 18:17, 18:19, 21:19, 21:21, 23:23, 25:23, 27:24, 28:26, 30:26, 30:31, 31:31, 31:32.

 

Bericht TV Herbolzheim

 

Gegendarstellung: Zu diesem Bericht hat uns eine Stellungnahme des Schiedsrichergespannes erreicht. Diese finden Sie ungekürzt nachstehend:

Die Fakten werden nicht korrekt wiedergegeben und gänzlich verfälscht.
Die Hallenuhr zeigte nicht wie von ihnen geschrieben „5 Sekunden“ , sondern nur noch 2 Sekunden. Wir haben den Strafwurf angepfiffen, was gleichbedeutend die Wiederaufnahme des Spieles bedeutet. Das Spiel wurde dann durch das autom. Schlusssignal durch die Hallenuhr beendet.
Der Schütze hat für die Ausführung eines 7m Wurfes 3 Sekunden Zeit. In diesem Fall kam das Schlusssignal nach Ablauf der 2 Sekunden Restspielzeit durch den Zeitnehmer und nicht durch uns Schiedsrichter. Da der Strafwurf aber noch ausgeführt werden muss, gab es folgerichtig die Wiederholung des Strafwurfes. Dies ist ein ganz normaler Vorgang und regeltechnisch vorgeschrieben.
Der Schütze darf in den 2 Sekunden der regulären Spielzeit sehr wohl aufziehen und den Wurf antäuschen, ihm ist aber klar, dass es kaum zu schaffen wäre, den Ball innerhalb von 2 Sekunden mit vollem Umfang hinter die Torlinie zu bringen.
Der Spieler darf mit seinem Fuß nach vorne rutschen, nur nicht über die Linie. Er stand, wie bei jedem seiner Würfe, aber etwa 50 cm hinter der 7m-Linie. Und diese hat er beim leichten Vorrutschen des Standfußes nicht berührt.
Durch falsche Tatsachen in ihrem sonst sehr guten Spielbericht, wird ein falsches Regeldenken weitergegeben.
Wir müssen wöchentlich mit Halbwahrheiten umgehen, was unseren Job sicher nicht einfacher macht.