Kreisklasse A Männer
Dritte schwimmt weiter auf der Erfolgswelle
(jd) Das ist die Kehrseite des andauernden Erfolgs für die Dritte. Die anhaltend guten Leistungen der Reserve-Reserve wecken im Verein Begehrlichkeiten, die Akteure empfehlen sich für höhere Aufgaben und schaffen den Sprung in die Erste. Da die Mannschaft ja als Ausbildungsbetrieb für die beiden oberen Mannschaften fungieren soll, war also erneut Rotation angesagt und so starteten die Gastgeber erstmals ohne Matthias Schädler, Axel Küchler und den beiden etatmäßigen Torhütern in die Partie.
Aufgrund dessen hatte der absente Ehinger Trainer Toni bereits unter der Woche seinen Mannen ein enges taktisches Korsett verordnet. Es dauerte dann auch bis Mitte des ersten Spielabschnitts, bis die Hausherren sich ein beruhigendes Fünftorepolster erspielen konnten (10:5; 15. Min.). Dass dieses bis zur Sirene (18:13) nicht dicker wurde, lag hauptsächlich daran, dass in der Deckung einige Aussetzer dabei waren. Konzentrativer Art.
Heiß wie eine Tasse Kaffee: Sandor Jäger (Foto: Merk)
Nach dem Pausenkaffee legte der aufgrund anderer Verpflichtungen später hinzugestoßene Sandor Jäger los wie die Feuerwehr und erzielte im Schnitt alle 2,5 Minuten einen Treffer. In dieser Disziplin ließ der eidgenössische Mittelspieler sogar Top-Torjäger Mirko Ilgenstein hinter sich, der im Mittel lediglich alle drei Minuten einnetzen konnte.
So richtig lösen konnten sich die Jungs aus der Doppelgemeinde aber dennoch nicht. Obwohl vorne - zumindest aus dem Zentrum – alles wie am Schnürchen lief, ließ man defensiv den berühmten Zugriff vermissen. Ein Glück, dass wenigstens A-Jugendspieler Max Denter einen hervorragenden Einstand im Tor der Dritten gab. Er zeigte, dass auf die Ehinger Jugend nach wie wor Verlass ist.
Fünf Minuten vor Ende der Partie war die Kuh beim Stand von 35:27 aber endgültig vom Eis und in der direkt folgenden Gäste-Auszeit wurde anscheinend rein die Ergebniskosmetik besprochen. So endete eine insgesamt faire Partie ohne allzu große Fouls – nur Ralph Küchler ging nach einem Stürmerfoul nach der Aktion direkt kurzzeitig in die stabile Seitenlage – mit einem recht souveränen 36:30.
Wenig Mühe mit dem Dargebotenen hatte dementsprechend auch der erneut souveräne Spielleiter Alfred Holl, der zeigte, dass er zurecht als zweitbester Schiedsrichter des Bezirks gilt.
Der etwas ausgepowerte Highspeed-Torschütze Sandor Jäger beurteilt die momentane Situation so: „Das ist einfach eine fantastische Arbeit, die in der Dritten seit Monaten unter der Woche geleistet wird. Da ist ein kometenhafter Aufstieg von Spritti (Matthias Schädler, Anm. d. Red.) genauso wenig verwunderlich, wie die Leistung des Mannes mit der - an diesem Tag - eingebauten Torgarantie. Es steht hier allerdings zu befürchten, dass auch diese Leistungsexplosion Begehrlichkeiten weckt und so wäre es nicht verwunderlich, wenn Mirko Ilgenstein in den nächsten Tagen in einem Kader einer höherklassigeren Mannschaft stehen würde.“
Auch Interimscoach Christian Keller hebt die Leistung des zwanzigfachen Torschützen heraus: „Wir hatten in unserem Kader heute kaum Optionen auf den Halbpositionen und es war quasi keine Entlastung im Rückraum möglich. Trotz dieses immensen Drucks macht Mirko an einen Sahnetag mal einfach sechzehn Feldtore und versorgt zusätzlich alle Siebenmeter. Das ist der Stoff aus dem heroische Träume sind.“
Für den TV Ehingen spielten: Max Denter (Tor), Michael Merk (1), Matthias Utzler (1), Ralph Küchler (6/2), Alexander Strobel, Gabriel Küchler (2), Matthias Güntert, Tim Decker (1), Sandor Jäger (4), Christian Keller (1), Mirko Ilgenstein (20/4)