Landesliga Süd Männer
Derbysieg ohne Glanz
(js) Derbsieg. Zwei Punkte eingefahren. So nüchtern liest sich die Bilanz des Derbys des TV Ehingen bei der HSG Mimmenhausen/Mühlhofen. Es war kein hochkarätiges Handballspiel, denn über weiter Strecken war es fast Not gegen Elend, was da in der Salemer Halle auf beiden Seiten geboten wurde.
Unnötige Würfe, katastrophale Abspielfehler, ideenlose Angriffe – die Liste lässt sich für beide Teams um weitere Punkte beliebig erweitern. Dass dabei der TV Ehingen als Sieger hervorging, war aufgrund des 6:12 Rückstandes in der ersten Halbzeit (23. Min.) und der teilweise doch recht einseitigen Schiedsrichterentscheidungen nicht zu erwarten. Dennoch setzten sich die Hegauer am Ende über eine starke Abwehrleistung, vor allem in der zweiten Spielhälfte, gegen kräftemäßig nachlassende Gastgeber durch.
Für Ehingen begann das Spiel mit einer Schrecksekunde. Lukasz Stodtko verletzte sich bei seinem Tor zum 0:1 in der zweiten Minute an der Leiste, so dass er den Rest des Spiels von der Bank aus mit ansehen musste. Dennoch waren es die Ehinger, die sich auf 2:4 absetzen konnten (6. Min.). Von da an begann aber das, was einer Landesliga-Partie eher unwürdig war. Ehingens Spiel wurde zunehmends konfuser und so drehten die Gastgeber die Partie auf 7:4 (13. Min.). Michael Merk beendete eine fast siebenmünitige Torflaute der Gäste doch die HSG baute den Vorsprung über 10:5 auf 12:6 (23.) auf. Nur Ehingens Keeper Marcel Kiyici und der mangelnden Durchschlagskraft der Linzgauer war es zu verdanken, dass es nur sechs Tore Rückstand waren. Ehingen hatte Probleme mit der sehr offenen Deckung der Linzgauer und spielte im Angriff daher kopf- und ideenlos. War es nun die Tatsache, dass sich die Ehinger einer Klatsche entgegensahen oder wurden die ersten 20 Minuten schlichtweg verschlafen? Jedenfalls wendete sich das Blatt mit einem Schlag. Bis zur Halbzeit gelang Mimmenhausen kein weiterer Treffer mehr und man ging mit einem 12:10 in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit war es nun aus Ehinger Sicht ein etwas besseres Handballspiel. Die Abwehr verdiente nun wieder ihren Namen und jetzt waren es die Gastgeber, die sich an der Hintermannschaft des Gegners die Zähne ausbissen. Die Führung der Linzgauer hatte zwar noch die ersten zehn Minuten der zweiten Spielhälfte Bestand, doch es war abzusehen, dass sich Ehingen nun nicht kampflos dem Schicksal ergab. In der 43. Minute war es dann soweit. Flaviu Gaie setzte den Treffer zum 16:17 und drehte letztendlich das Spiel. Die Gastgeber konnten noch dreimal ausgleichen, doch eine Führung sollte ihnen in der letzten Viertelstunde der Begegnung nicht mehr gelingen. Die Kräfte auf Mimmenhausener Seite schwanden zunehmends, aber auch die Ehinger Akteure liefen auf der letzten Rille. Trotz Schmerzen aufgrund seiner Verletzung drückte Flaviu Gaie dem Spiel in den letzten Minuten noch seinen Stempel auf und war letztendlich auch ein Garant für den Ehinger Sieg im Derby.
Für den TV Ehingen spielten: Sebastian Beck, Marcel Kiyici (Tor), Michael Merk (3), Matthias Schädler (2), Lukasz Stodtko (1), Flaviu Gaie (6), Philipp Sartena (1), Marcel Müller (2), Lukas Eschbach, Patrik Oexle (4), Philipp Stengele (1), Matthias Güntert (4/1), Mirko Ilgenstein (2).
Für die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen spielten: Jannis Keller, Sebastian Frese, Simon Jegler (Tor), Marius Dahm, Florian Schweda (7/1), Robert-Dan Boitor, Alexander Maier (1), Doru Hosu (3), Hannes Schlegel (6), Felix Kugler (2), Dennis Kugler, Thies Pröstle (1), Peter Kornetzky (2), Leon Albiez.
Verwarnungen: Michael Merk, Marcel Müller (TV Ehingen), Florian Schweda, Alexander Maier, Doru Hosu (HSG Mimmenhausen/Mühlhofen).
Zeitstrafen: Matthias Schädler (2), Flaviu Gaie (2) (TV Ehingen).
SR: Alfred Holl, Felix Lachnit.
Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:2, 2:4, 7:4, 7:5, 11:5, 11:6, 12:6, 12:10 (HZ).
12:11, 13:11, 15:13, 16:14, 16:17, 17:17, 20:20, 20:24, 21:25, 22:25, 22:26.
Z: 78