Landesliga Süd Männer
Handballkrimi zugunsten des TV Ehingen
(js) Es war das erwartet schwere Spiel des TV Ehingen gegen die Schwarzwälder. Die Gastgeber hatten mit der unorthodoxen Spielweise der Gäste mehr Mühe als erwartet, denn mit der sehr offenen und aggressiven Abwehrarbeit zwangen sie die Grün-Weißen in ein aufreibendes Positions- und Wechselspiel, das überwiegend im angezeigten Zeitspiel endete. Dennoch konnten die ersatzgeschwächten Ehinger am Ende triumphieren, denn eine starke Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit ebnete dann letztendlich den Weg zum Erfolg. Garant war wieder einmal die starke Abwehrleistung, die auch von Trainer Florian Meier gelobt wurde. „Wir sind hinten sehr kompakt gestanden“ sowie eine überragende Torhüterleistung von Keeper Marcel Kiyici.
Die erste Spielhälfte war ausgeglichen, die Führungen wechselten ständig hin und her. Erst in der 21. Minute gelang den Gästen eine Drei-Toreführung (8:11), der sofort einer Ehinger Auszeit folgte. Drei Zeigerumdrehungen weiter war diese Führung wieder Makulatur, Ehingen konnte wieder ausgleichen (12:12). So war es auch nicht verwunderlich, dass zur Halbzeit mit einem ausgeglichenen Spielstand von 14:14 die Seiten gewechselt wurden. Einziges Manko der Ehinger in dieser Spielhälfte waren die vielen Zeitstrafen, die sie zum Teil durch unnötige Diskussionen mit den Schiedsrichtern erhielten, resultierend aus Situationen, in denen die Unparteiischen Aktionen anders auslegten, als die Einheimischen es sahen.
Entsprechende Worte muss Trainer Maier dann in der Halbzeitpause gefunden haben, denn seine Schützlinge kamen hoch motiviert aus der Kabine und schraubten den Spielstand innerhalb von vier Minuten auf 18:14. Weitere vier Minuten später sah sich der Gästetrainer Jürgen Herr beim Stand von 21:16 gezwungen, mit einer frühen Auszeit seine Spieler wieder in die Spur zu bringen. Ehingen konnte in dieser Phase des Spiels die sich durch die offene Abwehr bietende Lücken nutzen, um einfache Tore herauszuspielen. Vor allem Ehingens Topscorer Lukasz Stodtko hatte einen Sahnetag erwischt und netzte insgesamt 13 Mal ein. Die Abwehr der Schwarzwälder wurde nochmals weiter nach vorne geschoben und im Angriff mit einem siebten Feldspieler agiert. Diese Maßnahme zeigte Wirkung, denn die Ehinger, bei denen auch die Kräfte etwas nachließen, konnten so ihr druckvolles Spiel nicht mehr aufrechterhalten und wurden fast bei jedem Angriff ins Zeitspiel gezwungen. Ungenaue Abschlüsse waren die Folge und die Gäste konnten, angeführt von ihrem stärksten Offensivspieler, Manuel Bürk, den Rückstand Tor um Tor verringern. Als dann Theo Assfalg in der 57. Minute den 27:27 Ausgleich für die Schwarzwälder erzielte, sah man in Ehingen die Felle schon davonschwimmen, zumal Lukasz Stodtko zwei Minuten zuvor die dritte Zeitstrafe und die rote Karte bekam und so der Topscorer der Ehinger für die letzten Minuten nicht mehr zur Verfügung stand. Doch die Routiniers des TV Ehingen meisterten auch diese Situation und am Ende gewannen die Gastgeber die Begegnung knapp mit 29:28 und beendeten somit den zweiten Handballkrimi innerhalb von einer Woche nach dem 30:29 beim TV Meßkirch mit einem Tor Unterschied.
Für den TV Ehingen spielten: Sebastian Beck, Marcel Kiyici (Tor), Michael Merk (4), Matthias Schädler, Lukasz Stodtko (13/3), Flaviu Gaie (4/1), Sandor Jäger, Jonas Schmidt (4), Doru Hosu (1), Matthias Güntert, Mirko Ilgenstein (3).
Für den TV St. Georgen/Schw. spielten: Benjamin Ott, Jannik Kaltenbach (Tor), Theo Assfalg (6/1), Bernhard Lobmeier, Jan Holzmann (1), Niclas Grieshaber (4), Jan Linhard (4), Jonas Herrmann, Mario Müller (1), Yannik Abelmann (1), Stephan Lermer (1), Robin Schmidt (2), Manuel Bürk (8/2).
Verwarnungen: Lukasz Stodtko, Jonas Schmidt, Mirko Ilgenstein (TV Ehingen), Theo Assfalg, Jan Holzmann, Manuel Bürk (TV St. Georgen)
Zeitstrafen: Lukasz Stodtko (3), Flaviu Gaie (2), Doru Hosu (2), Mirko Ilgenstein (TV Ehingen), Theo Assfalg, Mario Müller, Yannik Abelmann, Robin Schmidt, Manuel Bürk (TV St. Georgen)
Disqualifikation: Lukasz Stodtko (3x 2 Min.) (TV Ehingen)
SR: Martin Gatzka, Heiko Lacker
Spielverlauf: 1:0, 2:1, 2:3, 5:3, 5:6, 6:7, 7:7, 7:9, 8:9, 8:11, 9:12, 12:12, 14:14 (HZ),
18:14, 18:16, 21:16, 23:18, 23:20, 25:21, 25:24, 27:25, 27:27, 28:28, 29:28.
Bericht des TV St. Georgen/Schw.