Spitzenreiter braucht spitzenmäßiges Training

Am Donnerstagabend stand für die 3. Herren wieder einmal eine kräftezehrende Einheit auf dem Programm. Nun, darunter verstehen wohl die meisten Trainer im Bezirk unzählige Liegestütze, Burpies oder andere Foltermaßnahmen. Nicht so aber Coach Toni Wanninger und Organisator Mirko Ilgenstein, die eine teambildende Kartmaßnahme auf den ohnehin schon voll bepackten Trainingsplan setzten. Kaum verwunderlich machten sich auch nur 7 wagemutige Sportler auf den Weg nach Singen.

Der Rest startete die Vorbereitung für das nächste Spiel wie gewohnt mit regenerativen Erholungsphasen. Jeder Leser, der nun den ersten Satz in diesem Bericht in Frage stellt, wird im Folgenden eines Besseren belehrt. Diese so einzigartige Trainingseinheit sollte allerdings chronologisch nacherzählt werden. Den erfahrenen Routiniers um „Kartmeister“ Axel Küchler und ihrem jungen Krankenpfleger (Anm.d.Red. Aussage des Organisators Mirko Ilgenstein über ihren Aushilfskapitän) wurden zuerst einmal alle Regeln des Kartsports am Beispiel des Verkehrsrowdy „Fränki“ Beising detailliert erklärt.

Nun folgend machten sich alle Interims-Bankräuber mit Sturmhauben bepackt auf den Weg zur Strecke, sozusagen dem heutigen Schauplatz des Ehinger „Royal Rumbles“. Wie in jedem richtigen Rennsportereignis musste nun erstmal das Qualifying durchlaufen werden. Hier kristallisierte sich schnell heraus, wer geschlagen werden musste, um den ruhmreichen „Großen Preis von Singen“ zu gewinnen. Die Favoriten auf den Titel waren der Organisator Ilgenstein, allerdings auch aufgrund bereits mehrjähriger Verkaufserfahrung von verkehrserlaubten Boliden im Vorteil, der selbsternannte Kartmeister Küchler und last but not least auch Trikotsponsor Matthias Utzler, der sich als wahres Allroundertalent entpuppte.

Der Startschuss folgte und nun machte sich jeder einzeln mit sich, seinen Gedanken und seinem 9PS-Kart auf die durchaus kurvenreiche Route. Nach diesen schier ereignislosen ersten zehn Minuten ergab sich folgende Startreihenfolge: Ilgenstein, Küchler, Utzler, Wanninger, Mundhaas, Keller und Beising.

Bis hierhin wurde lange dahin philosophiert, jetzt sollte es langsam ernst werden. Wer ein ruhiges Abtasten wie in den weitreichend bekannten Kreisklassensonntagen erwartete, wurde bereits in Kurve eins in Staunen versetzt. Manche Motoren mussten erst noch richtig in Schwung kommen, als Jürgen Mundhaas, wohl gemerkt Neuankömmling und Anwärter für einen Kaderplatz, seinen eigenen Spielertrainer in spe bereits in die Streckenbegrenzung rammte und dabei für die erste Massenkarambolage sorgte.

Der Safety-Man musste gar ausrücken und den Coach wieder in die richtige Spur bringen. Nach diesem Vorfall konnten nun endlich die anstehenden 35 Runden richtig begonnen werden. Das Qualifying-Treppchen setzte sich auch im Rennen an die Spitze und machte der Konkurrenz ein Überholen nur schwer möglich. Das große Ziel aller war es wohl, die berüchtigte 25-Sekunden-Rundenmarke zu knacken. Dies gelang zwar keinem, doch Kartmeister Küchler gelang mit 26,2 Sekunden die Bestzeit am heutigen Tage. Ebenso erfreulich war für den etatmäßigen Abwehrchef Beising eine Verbesserung seiner Rundenzeit um 4 Sekunden vom Qualifying zum Rennen.

Das Endergebnis beinhaltete nur eine Änderung im Klassement, da Toni Wanninger aufgrund eines „technischen Defekts“ seiner empfindlichen Rückenmuskulatur das Rennen vorzeitig beenden musste. Alles in allem scheint man nun top vorbereitet für den baldigen Saisonendspurt und man beschloss diesen rundum gelungenen Ausflug mit dem Ausdruck der puren Glücksseligkeit „Schee wars“.