Hegauer Handballer steigen auf und brennen auf den Re-start

Der TV Ehingen ist zurück in der Südbadenliga. Bedingt durch einen starken dritten Platz in der abgebrochenen Saison und dem gleichzeitigen Aufstiegsverzicht des Zweitplatzierten TV St. Georgen sowie einer Fusion des unangefochtenen Tabellenführers, der Handballunion Freiburg, mit der bereits in der Südbadenliga spielenden HSG Freiburg, hat sich die Vereinsführung zum Schritt in die nächsthöchste Spielklasse entschieden.

Für Trainer Erich Merk die richtige Entscheidung: „Für uns als TV Ehingen, und nicht nur als erste Herrenmannschaft, ist es wichtig, nach Jahren der Abstinenz und mehreren gescheiterten Anläufen, das Ziel Südbadenliga wieder zu erreichen“, sagt er. Über das Zustandekommen will er sich so wenig wie möglich Gedanken machen. Corona-Krise hin, St. Georgener Verzicht her – seine Mannschaft habe sich den Aufstieg in der abgebrochenen Saison redlich verdient, betont Merk. Gerade in der Rückrunde habe seine Truppe zum Teil begeisternden Handball geboten. Mit 30:21 wurde der TV St. Georgen klar dominiert, mit einer 31:15-Niederlage im Gepäck wurde der Ligaprimus HU Freiburg wieder zurück in den Breisgau geschickt. „Was die Jungs  gerade zum Ende der abgebrochenen Saison gespielt haben, war erste Sahne“, so Merk weiter.

Nun also wagt die Mannschaft aus der Doppelgemeinde den Sprung in die Südbadenliga, aus der sie vor beinahe einem Jahrzehnt abgestiegen ist. „Wir sind stolz, dass sich die Jungs wenn auch unter anderen Umständen, als wir es uns gewünscht haben, am Ende doch noch belohnen konnten“, freut sich auch Abteilungsleiter Harald Schütz. Er zeigte sich aber auch davon überzeugt, dass der TVE den Aufstieg in der regulären Saison – sprich ohne den pandemiebedingten Abbruch – geschafft hätte. „Das ist eine der stärksten Mannschaften der vergangenen Jahre“, so Schütz.

Auf den aktuellen Kader will man beim TV Ehingen auch in der neuen Saison setzen. Lediglich der langjährige und routinierte Dauerbrenner am Kreis, Matthias Güntert, wird sich aus der ersten Mannschaft nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung zurückziehen. „Das Mannschaftsgefüge stimmt. Ich habe sowohl die erfahrenden Recken als auch die jungen Wilden, die darauf brennen, sich zu beweisen“, bemerkt Merk. Mit Julian Küchler und Jonas Schmidt spielen etwa unter 20-Jährige auf der Mitte beziehungsweise im rechten Rückraum.

Obwohl die Euphorie in Ehingen riesengroß ist, weiß Erich Merk genau, was auf seine Truppe zukommen wird. Der Trainerfuchs kennt die Mannschaften in der Südbadenliga, die sich seiner Aussage nach in der Ortenau tummeln, aus dem Effeff. „Bei uns wird es vom ersten Spieltag um den Klassenerhalt gehen. Das ist uns bewusst. Wir sind dort oben aber kein unbeschriebenes Blatt. Wir wollen die Trauben, egal in welcher Liga, so hoch hängen, wie wir können“, gibt sich der Taktgeber an der Seitenlinie kämpferisch. Auch Julian Küchler weiß: „Kein Gegner kommt gerne zu uns in die Eugen-Schädler-Halle. Mit unseren Fans im Rücken, ist es schwer hier zu punkten.“

Obwohl man auch beim TV Ehingen nicht die Glaskugel anwerfen kann und nicht weiß, wann und wie die neue Runde beginnen wird, laufen die Vorbereitungen hinter den Kulissen schon auf Hochtouren. Ende Juni will Merk mit der Vorbreitung beginnen. Dann heißt es für sein Team: schwitzen, pumpen und rennen für jede Menge Tore, Punkte und Siege – nur ab der kommenden Spielzeit in der Südbadenliga. „Das wird für viele Spieler ein Riesenerlebnis. Wir werden vom ersten Spieltag an brennen“, so Merk weiter.

 

Bild: Thomas Scherer